Wohnen wird wohl teurer…

…in der Stadt und auf dem Land

Wer in der Großstadt wohnen will, muss auch 2017 mit steigenden Preisen rechnen – für Mieten wie für Immobilien. Aber auch auf dem Land wird es teurer.
Für Miete oder die eigene Immobilie müssen die Menschen im kommenden Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen. Es ist davon auszugehen, dass sich die Preisspirale weiterdreht. Das gilt vor allem für Großstädte, Ballungsgebiete und Universitätsstädte.

Auch der seit 2010 andauernde Preisanstieg bei Wohnimmobilien wird sich nach Überzeugung von Experten fortsetzen. Hier tut sich inzwischen sogar auf dem Land einiges. Es gibt Anzeichen und Fakten dafür, dass es auch in ländlichen Bereichen zuletzt leichte Preissteigerungen gegeben hat.

Die amtlichen Ausschüsse gewinnen ihre Erkenntnisse aus Kaufverträgen. Insgesamt sei das Investitionsvolumen in diesem Jahr nach vorläufigen Daten weiter gestiegen.

Auch die Mieten zogen an – in Großstädten nach einem Umzug um sieben bis acht Prozent, wie der Mieterbund registrierte. Die Bestandsmieten verteuerten sich demnach zwar nicht ganz so stark, aber doch spürbar. Es gibt kein Indiz oder einen Hinweis dafür, dass die Mieten 2017 weniger stark steigen.
In ländlichen Gegenden sei der Markt allerdings stabil. Das liegt vor allem an geringer Nachfrage: Junge Menschen zieht es nach wie vor in die Großstädte, im Gegensatz zu früher ziehen sie dort aber seltener wieder weg – unter anderem, weil weniger Familien gegründet würden. Die Wohnungssituation in den Ballungsräumen wird sich weiter anspannen prognostizieren auch die Wohnungsunternehmen. Trotz steigender Baugenehmigungen werde derzeit nicht einmal der Status quo des Wohnraummangels gehalten.

Inzwischen fehlen in Deutschland rund 850.000 Wohnungen. Einfach höher und dichter zu bauen reicht nicht mehr aus. Man braucht neue Stadtteile und zugleich Verdichtung in den bestehenden. Mieter- und Wohnungsverbände plädieren dafür, Grundstücke mit Mietpreisbindung günstiger abzugeben und Wohnprojekten mit dauerhaft niedrigen Mieten staatliche Zuschüsse zu zahlen.

Demzufolge ist es nahezu logisch, dass der Leerstand an Wohnungen abnimmt. Im Jahr 2014 waren 3,1 Millionen oder 7,9 Prozent der Wohnungen unbewohnt. Vier Jahre zuvor hatte die Leerstandsquote noch bei 8,4 Prozent gelegen. Insgesamt waren die Wohnungen im früheren Bundesgebiet mit 96,4 Quadratmeter weiterhin größer als in den neuen Ländern (79,9 Quadratmeter). Deutschlandweit sind die Wohnungen in Rheinland- Pfalz mit 107,2 Quadratmetern am größten und in Berlin mit 69,8 Quadratmetern am kleinsten.

Den größten Leerstand verzeichnete das Statistische Bundesamt für 2014 in Sachsen mit 13,8 Prozent. In Hamburg lag die Quote mit 4,4 Prozent am niedrigsten. Insgesamt gab es in den östlichen Bundesländern einschließlich Berlin häufiger leerstehende Wohnungen als in den westlichen.
45,5 Prozent der Wohnungen wurden den Angaben zufolge im Jahr 2014 von ihren Eigentümern bewohnt. Dabei war die Quote in Berlin mit 14,2 Prozent am niedrigsten und im Saarland mit 62,6 Prozent am höchsten.

Ihr Tobias Mangold