Aktuelle Marktlage und potentielle Gefahren

Die Immobilienunternehmen taxieren die Geschäftslage schlechter als im Winter – steigende Zinsen drücken auf die Stimmung, heißt es im aktuellen ZIA-IW-Sentimentindex. Für die kommenden zwölf Monate liegt alle Hoffnung auf dem politischen Wechsel.

Im ZIA-IW-Immobilienstimmungsindex (ISI) haben die befragten Unternehmen die Geschäftslage im ersten Quartal 2025 mit 11,1 Punkten negativer (minus 6,9 Punkte) bewertet als im Vorquartal – gleichzeitig steigen die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate um 6,9 Punkte auf 16,3 Punkte. Das Gesamtklima bleibt mit 16,3 Punkten nahezu konstant (minus 0,1 Punkte).

Die befragten Unternehmen rechnen mit einer Besserung der Lage in den kommenden zwölf Monaten, viele bleiben dabei aber zugleich skeptisch.

Politische Signale müssen jetzt schnell und kraftvoll kommen, denn steigende Zinsen drücken verstärkt auf die Stimmung. Auch Bürokratie und überzogene Regulierung machen die Prozesse langsamer – da sollte dieses Land endlich abspecken. Es braucht neben dem Investitionsschub auch neuen Reform-Mut.

Die Index-Ergebnisse der abgefragten Assetklassen im Überblick:

  • Im Bürosektor wird die Geschäftslage im ersten Quartal 2025 mit 11,8 Punkten (minus 3,7 Punkte) bewertet, die Erwartungen liegen genau bei null, was einem Zuwachs von 2,4 Punkten entspricht. Das Immobilienklima ist leicht um 0,6 Punkte auf 5,8 Punkte gesunken. Die Lage am Büromarkt bleibt angespannt. Die konjunkturelle Entwicklung belastet vor allem die Nachfrage im Dienstleistungssektor. Zudem gibt es Unsicherheit, was die Auswirkungen von mobiler Arbeit angeht. Dabei gibt es große Unterschiede – je nach Lage und Qualität.
  • Der Handelsimmobiliensektor weist aktuell eine Geschäftslage von null Punkten (minus 22,2 Punkte) auf, die Erwartungen liegen bei 53,3 Punkten (plus 14,4 Punkte) und das Immobilienklima bei 25,1 Punkten (minus 5,3 Punkte). Die Ergebnisse bleiben volatil; auffällig ist, dass es zum zweiten Mal in Folge einen starken Anstieg bei den Erwartungen gibt. Das liegt den Autoren zufolge an den steigenden Preisen, vor allem aufgrund einer Marktbereinigung.
  • Bei den Wohnimmobilien wird die Geschäftslage mit exakt 24 Punkten (minus 9,3 Punkte) bewertet, die Erwartungen liegen bei 33,7 (plus 12,9 Punkte) und das Immobilienklima bei 28,8 (plus 1,9 Punkte). Damit ist die Stimmung leicht gestiegen, wobei die aktuelle Lage schlechter und die Perspektiven besser eingeschätzt werden. Die Kaufpreise sind im Jahr 2024 konstant geblieben, für 2025 werden Steigerungen erwartet. Gleichzeitig steigen die Mieten wegen des knappen Angebots.
  • Die Ergebnisse der Befragung für die Projektentwicklung zeigen eine Geschäftslage von minus 13,7 Punkten (plus 0,2 Punkte), Erwartungen von 25,5 Punkten (minus 16,4 Punkte) und ein Immobilienklima von 4,9 Punkten (minus 7,2 Punkte). Projektentwicklung ist damit das einzige Segment, das die Geschäftslage negativ bewertet. Auch die Erwartungen sind klar verschlechtert. Der Verkauf von Neubauimmobilien bleibt schwierig.

Ihr Tobias Mangold

Geschäftsführer

Mangold Immobilien GmbH