Immobilien mit Strategie
Am Ende des Jahres möchte ich Ihnen einen kleinen Blick über den Tellerrand des internationalen Immobiliengeschäfts liefern. Er soll nur kurz aufzeigen wie in Sachen Investments bei Immobilien teilweise gedacht und gehandelt wird. Die zukünftigen Berichte befassen sich dann natürlich wieder mit dem regionalen Immobilienmarkt um Laupheim und Achstetten. Ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen, frohe Weihnachten und natürlich ein gutes, gesundes und glückliches neues Jahr.
Internationale Immobilien-Konzerne kaufen Hütten in Somalia auf. Sie hoffen, dass die wachsende Mittelschicht Asiens die Strände Somalias als Ferienörtlichkeit entdecken wird. In Europa hingegen investieren die Konzerne in Altenheime und Golfplätze.
Aufgrund des weltweiten demographischen Wandels müssen sich die internationalen Immobilien-Investoren neu orientieren. So gelten mittlerweile Hütten in Somalia als begehrte Objekte, die es zu kaufen gilt.
Bis zum Beginn des 22. Jahrhunderts werden etwa drei Milliarden Menschen in Städten wohnen. Geballt in Afrika und in Asien. Die westlichen Staaten werden durchschnittlich ein Wirtschaftswachstum von ein bis zwei Prozent verzeichnen. Doch in Asien und Afrika wird das Wachstum zwischen vier bis sechs Prozent liegen. Daher müssen viele neue Städte gebaut werden. Das Transportund Verkehrsnetz muss ausgebaut und eine Menge Energie erzeugt werden. Die klassische Quelle des Reichtums ist die Bedürfnisse von gewöhnlichen Familien abzudecken. Dazu gehören Wohnraum, Bildung, Transport und Unterhaltung. Und diese Bedürfnisse sind insbesondere in den Schwellenländern sehr groß.
Bei Immobilieninvestitionen geht es nicht nur um die pure Zahl der Menschen. Das Einkommensniveau ist ebenfalls wichtig. Das größte Wachstum in der Mittelschicht findet in Asien statt. Bis zum Jahr 2030 wird es mehr als 3 Milliarden in der Mittelschicht in Asien geben – nach den Prognosen von der Brookings Institution, gegenüber 525 Millionen heute.
Im Gegensatz zu Asien, wird die Anzahl der Mittelklasse-Nordamerikaner voraussichtlich um 16 Millionen schrumpfen, während die Mittelschicht in Europa um knapp 16 Millionen Menschen anwachsen werde.
Europas schrumpfenden Zahl junger Menschen wird zum Nachfrage- Rückgang bei Studentenwohnungen, Modeeinzel-Handelsgeschäften, Starter- Häusern und Fitness-Studios führen, argumentieren die Forscher der Deutschen Bank. Gleichzeitig wird die Nachfrage nach Altenheimen, Zweitwohnungen, Golfplätzen, Pflegeheimen und medizinischen Einrichtungen anwachsen. Immobilien-Gesellschaften haben diesen Trend erkannt und richten sich danach. Die Zielgruppe sind nicht mehr junge Familien, sondern ältere Menschen.
Die europäischen Metropolen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls begehrt bei Immobilien-Konzernen. In Toulouse und Montpellier wächst die Bevölkerung alle fünf bis sechs Jahre um die 100.000 Menschen. Dies entspricht dem Potential für ein neues Einkaufszentrum.
Es gibt einen großen Unterschied zwischen einer Hütte in Somalia und einem Einkaufs-Zentrum in Toulouse. Doch überall ist die Investitions-Logik dieselbe.
Ihr Tobias Mangold