Immobilien – Corona – Momentaufnahme
Verschnaufpause bei den Mieten und günstigere Immobilien – das prognostizieren derzeit einige Banken. Aber ist Entspannung auf dem Wohnungsmarkt von Dauer?
Für Wohnungssuchende könnte die Corona-Krise den Anstieg der Mieten und Wohnungspreise vorübergehend stoppen. Davon geht der Verband Deutscher Pfandbriefbanken aus.
Bis Ende 2021 könnten die Nachfrage und die Preise für selbst genutztes Wohneigentum gedämpft werden. Preisrückgänge sind noch nicht feststellbar, aber möglich. Kurzarbeit und die Sorge vor Arbeitslosigkeit werden dazu führen, dass die Nachfrage sich abschwächen wird. Auch bei Neuvertragsmieten sei möglicherweise ein leichter Rückgang zu erwarten.
Immobilien und Corona: Drohen Panikverkäufe?
Gesamtwirtschaftliche Risiken gehen vom Immobilienmarkt aus Sicht der Pfandbriefbanken nicht aus. Es wird wohl keine Panikverkäufe geben. Der Markt ist in einer sehr soliden Verfassung. Mittelfristig dürften die Preise wieder leicht steigen. Denn die Zinsen blieben niedrig und es zögen weiter Menschen in die Ballungsräume.
Welche Auswirkungen Corona auf Finanzierung hat
Auch die Deutsche Bank geht von vorübergehenden Auswirkungen der Corona-Krise auf den Immobilienmarkt in Deutschland aus. Temporär könne es wegen der Pandemie eine Verschnaufpause bei den Mieten geben. Bei den Immobilienpreisen sei mit Rückgängen zu rechnen, da einige Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren und zu Notverkäufen gezwungen sein dürften, heißt es in einer Studie. Einige Immobilienfinanzierungen könnten sich als zu gewagt erweisen.
Corona als kurzfristige Bremse
Die Pandemie beende aber den Immobilienaufschwung nicht, sondern lasse ihn nur pausieren. Man hält an der Einschätzung fest, dass der Hauspreiszyklus wenigstens bis zum Jahr 2022 andauern wird. Denn während die Nachfrage nach Wohnraum stabil ist, hat der Neubau im vergangenen Jahr fast stagniert. Zudem ist die Vergabe von Immobilienkrediten dank der niedrigen Zinsen stark, was die Preise hochtreibt.
Wo ist es am teuersten?
Deutschlands teuerste Landkreise finden sich fast ausnahmslos im Süden der Republik. Unter den Top Ten sind neun bayerische Kreise. In allen zehn Kreisen hat der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohneigentum die 5.000-Euro-Marke geknackt, vier von ihnen liegen jenseits der 6.000 Euro. Der bundesweit teuerste Landkreis findet sich allerdings nicht in Bayern: Im Landkreis Nordfriesland, zu dem unter anderem die beliebten Inseln Sylt, Föhr und Amrum, aber auch Ferienorte wie St. Peter Ording gehören, kostete der Quadratmeter im vergangenen Jahr im Schnitt 6.796 Euro.
Hohe Preise in den Metropolen ziehen auch das Umland mit
Auf Platz zwei im Ranking der teuersten Landkreise liegt Miesbach (Bayern) mit durchschnittlich 6.756 Euro pro Quadratmeter. Auch die bayerischen Landkreise Starnberg und München haben die 6.000-Euro-Marke durchbrochen. Mittlerweile findet sich fast das gesamte Umland der bayerischen Landeshauptstadt in den deutschen Top Ten. Die hohen Preise in der Metropole ziehen das Umland mit: Einerseits profitiert der Speckgürtel von der guten Anbindung auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, andererseits bietet er ansprechende Wohnlagen mit mehr Grün und Ruhe.
Beste Grüße und Bleiben Sie gesund
Ihr Tobias Mangold