Die Zukunft der Immobilien auf einer langfristigen Betrachtungsebene
Die Zukunft gehört der Stadt. Weltweit schreitet die Urbanisierung voran, und in Europa erwarten wir eine Reurbanisierungswelle, insbesondere bei High-Tech-Städten. Globalisierung und weltweite digitale Vernetzung erzeugen nicht primär Dezentralisierung und Regionalisierung, sondern führen auch zu einer weiteren Verdichtung urbaner Gebiete.
Zudem führt der Megatrend Individualisierung zu einer steigenden Vielfalt an Lebensstilen, Familienmodellen, Konsummustern – und auch Wohnformen. Neue Freiheiten und Optionen ermöglichen immer mehr individuelle Entscheidungen in der privaten Lebensführung. Jeder kann sein Leben in eigener Regie nach persönlichen Vorlieben, Wünschen und Zielen gestalten. Städte sind hierfür sowohl Inkubatoren als auch „Testlabore“. Der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung wächst weiter, mündet aber zugleich auch in neue Gemeinschaften, Szenen, Kulturen, Arbeitsformen, Familien- und Lebensmodellen jenseits alter Konventionen. Werte, die auf gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgerichtet sind, haben auch im Jahr 2040 noch Bestand.
In den nächsten Jahren werden die klassischen Grenzen zwischen Wohnen und Arbeiten, zwischen Beruf und Freizeit, öffentlich und privat, Familien- und Freundeskreis weiter verschwimmen. Das zunehmende Bedürfnis Neue Konzepte für eine funktionale Integration und Konvergenz unterschiedlicher Lebensbereiche und die steigende Notwendigkeit, flexibel, mobil und permanent erreichbar zu sein, verstärken diesen Trend ebenso wie die Möglichkeiten, die durch moderne Technik, Internet und digitale Vernetzung entstehen. Unterschiedliche Nutzungen überlagern und ergänzen sich.
Innovativer Wohnungsbau und zukunftsweisendes Immobilienmanagement werden daher auch neue Konzepte entwickeln, die eine funktionale Integration und Konvergenz unterschiedlicher Lebensbereiche zulassen: Wohnen und Arbeiten, Arbeiten und Konsum, Kinder- und Altenbetreuung am Wohn- und Arbeitsort, Privat- und Geschäftsleben – all das wird künftig (wieder) stärker ineinandergreifen. Weil bauliche Strukturen künftig schneller und flexibler auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren müssen, die notwendigen Herstellungs-, Bewirtschaftungs- und Modernisierungskosten jedoch weiterhin hoch sind, werden Wohnungen, Grundrisse, Gebäude und Quartiere zunehmend multifunktional und „nutzungsneutral“ gestaltet. Sie ermöglichen so vielfältige Lebens- und Wohnmodelle, bieten beispielsweise Hausgemeinschaften Räume der Begegnung, die den Zusammenhalt fördern. Auch Mehrgenerationen-Wohngemeinschaften und Baugruppen von Privatpersonen, die sich zusammenschließen, um gemeinsame Wohnwünsche zu realisieren, werden immer selbstverständlicher.
Durch intelligente Nutzungskonzepte werden aus reinen Wohnhäusern und -vierteln Räume, die rund um die Uhr „in Betrieb“ sind. Co-Working Spaces – moderne, voll ausgestattete Gemeinschaftsbüros, die temporär an Freelancer vermietet werden – finden sich dort ebenso wie Angebote zur Kinderbetreuung, Elder-Care-Services, Gemeinschaftsgärten und andere Angebote zur gemeinschaftlichen Nutzung wie Do-it-yourself-Werkstätten und Wissenscafés für Lernangebote von Bürgern für Bürger.
Die Vielzahl unterschiedlicher Lebensstile, Familienformen und Arbeitsmodelle verändert künftig nachhaltig die Anforderungen an Wohnräume und den Wohnungsbau. Immobiliendienstleister werden darauf mit flexiblen Angeboten, differenzierten Wohnkonzepten und innovativen Managementansätzen reagieren. Sie leisten dadurch einen aktiven Beitrag zu einem vielfältigen urbanen Leben in der modernen Stadt der Zukunft. Wohnungen, Gebäude, Siedlungen und Stadtteile werden zunehmend als Gesamtsystem gedacht, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit integrieren. So werden sie nicht nur lebendiger, bunter und sozialer, sondern vor allem zukunftsfähiger – und profitabler.
Der Kühlschrank merkt, dass seine Vorräte zu Ende gehen. Er ordert selbständig online nach. Außen auf dem Display wird ein Rezeptvorschlag für restliche Lebensmittel angezeigt. Die Heizung hat sich rechtzeitig vor dem Nachhausekommen eingeschaltet, und beim Eintreffen erscheinen Technik allein macht Smart Homes nicht zu intelligenten Häusern auf dem TV-Bildschirm im Wohnzimmer Filmvorschläge, die Einladung zur Videokonferenz mit der Familie sowie die aktuellen Verbrauchsdaten für Strom und Gas. Viele typische Visionen für das Smart Home werden in den kommenden Jahren Wirklichkeit. Vernetzte, „intelligente“ Häuser, ausgestattet mit innovativen Steuerungs- und Kommunikationstechnologien für Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Energieversorgung, werden 2040 alltäglich sein.
Egal was die Zukunft auch bringt – die Immobilien werden Teil der Zukunft sein,
denn Immobilien schaffen Zukunft
Ich wünsche ein gutes neues Jahr für Sie und Ihre Immobilien
Ihr Tobias Mangold