Immobilien – ein Blick in die Zukunft

Vorneweg sei gesagt: die Zukunft des Wohnens wird vielfältig, flexibel und individuell

Die Zukunft gehört der Stadt. Weltweit schreitet die Urbanisierung voran, und in Europa erwartet man eine Reurbanisierungswelle, insbesondere bei High-Tech-Städten und Wissenschaftsstädten, wie z.B. Ulm. Entgegen dem deutschlandweiten Bevölkerungsrückgang wird die Einwohnerzahl der Wissenschaftsstädte in den kommenden Jahrzehnten steigen. Globalisierung und weltweite digitale Vernetzung erzeugen nicht primär Dezentralisierung und Regionalisierung, sondern führen auch zu einer weiteren Verdichtung urbaner Gebiete.

Zudem führt der Megatrend Individualisierung zu einer steigenden Vielfalt an Lebensstilen, Familienmodellen, Konsummustern – und auch Wohnformen. Neue Freiheiten und Optionen ermöglichen immer mehr individuelle Entscheidungen in der privaten Lebensführung. Jeder kann sein Leben in eigener Regie nach persönlichen Vorlieben, Wünschen und Zielen gestalten. Städte sind hierfür sowohl Inkubatoren als auch „Testlabore“. Der Wunsch nach Individualität und Selbstverwirklichung wächst weiter, mündet aber zugleich auch in neue Gemeinschaften, Szenen, Kulturen, Arbeitsformen, Familien- und Lebensmodellen jenseits alter Konventionen. Werte, die auf gesellschaftlichen Zusammenhalt ausgerichtet sind, haben auch in 20 Jahren noch Bestand.

Durch intelligente Nutzungskonzepte werden aus reinen Wohnhäusern und -vierteln Räume, die rund um die Uhr „in Betrieb“ sind. Co-Working Spaces – moderne, voll ausgestattete Gemeinschaftsbüros, die temporär an Freelancer vermietet werden – finden sich dort ebenso wie Angebote zur Kinderbetreuung, Elder-Care-Services, Gemeinschaftsgärten und andere Angebote zur gemeinschaftlichen Nutzung wie Do-it-yourself-Werkstätten und Wissenscafés für Lernangebote von Bürgern für Bürger.

In den kommenden drei Jahrzehnten steigt der Anteil der über 65-Jährigen in Deutschland von 21 auf 31 Prozent. Neben dem statistischen Alterungsprozess gibt es auch eine zweite, positive und chancenreiche Seite des demografischen Wandels. Das Alter wird von den Menschen völlig neu definiert: Das subjektiv empfundene Alter sinkt. Mit der Einstellung gegenüber dem Alter wandeln sich auch der Lebensstil. Die Jahre zwischen 60 und 70 gelten als das neue „mittlere Alter“. 70-Jährige fühlen sich im Schnitt 15 Jahre jünger. Die Alten von morgen werden wesentlich fitter, vitaler und gesünder sein. Denn die Anzahl der Lebensjahre, die Menschen in Gesundheit verbringen, wächst. Die Lebenserwartung steigt nicht, weil sich der Alterungsprozess verlangsamt und verlängert, sondern weil er immer später im Leben einsetzt.

Die Vielzahl unterschiedlicher Lebensstile, Familienformen und Arbeitsmodelle verändert künftig nachhaltig die Anforderungen an Wohnräume und den Wohnungsbau. Immobiliendienstleister werden darauf mit flexiblen Angeboten, differenzierten Wohnkonzepten und innovativen Managementansätzen reagieren. Sie leisten dadurch einen aktiven Beitrag zu einem vielfältigen urbanen Leben in der Zukunft. Wohnungen, Gebäude, Siedlungen und Stadtteile werden zunehmend als Gesamtsystem gedacht, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit integrieren. So werden sie nicht nur lebendiger, bunter und sozialer, sondern vor allem zukunftsfähiger – und profitabler.

Von der Zukunft nun wieder zur vorweihnachtlichen Gegenwart.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen frohe Weihnachten und auch nächstes Jahr viel Unterhaltung mit unserem Immobilienblog.

Ihr Tobias Mangold