Immobilien – Der aktuelle Wirkungskreis mit COVID 19
Immobilienpreise kennen seit einigen Jahren nur eine Richtung: nach oben. Günstige Zinsen und eine florierende Wirtschaft machen Häuser und Wohnungen für viele erschwinglich. Weil das Angebot nicht im gleichen Maße wächst, werden die eigenen vier Wände immer teurer. Die Corona-Pandemie, die die Welt seit Anfang des Jahres in Atem hält, hat daran bisher nur wenig geändert.
Eigentlich haben viele erwartet, dass die Preise nachgeben. Doch über alle Regionalmärkte hinweg haben sich die Preise für Wohnimmobilien grundsätzlich stabil gezeigt.
Allerdings hinterlässt die Corona-Pandemie offenbar erste Spuren. In Krisenzeiten entstehen Ängste.
Diese Ängste führen grundsätzlich zu mehr Passivität.
Das heißt für den Immobilienmarkt, dass die Bereitschaft der Haushalte umziehen zu wollen, sich auf die reduziert, die wirklich müssen. Das wiederum hat Auswirkungen auf die Nachfrage. Und Interessenten werden offenbar etwas vorsichtiger. Statt großer, teurer Immobilien sind eher kleinere, günstigere Objekte gefragt. Zudem warten Eigentümer derzeit offenbar eher ab, bevor sie ihre Immobilie zum Kauf anbieten. Grundsätzlich sind somit weniger Objekte im Markt. Allerdings sind grundsätzlich immer noch mehr Nachfrager als Angebote vorhanden.
Ein Beleg für diese Beobachtung findet sich zum Beispiel in der nachlassenden Preisdynamik in einigen großen Städten. So sind die Preise in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart im zweiten Quartal 2020 deutlich geringer gestiegen als im gesamten Bundesgebiet – insgesamt nur um 2,8 Prozent.
Und noch etwas zeigt sich in der Pandemie deutlich. Das Zuhause wird wichtiger. Wer im Homeoffice arbeitet, verbringt auch mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Wem vor der Pandemie ein kleines Apartment reichte, hat nun möglicherweise höhere Anforderungen. Dem Zuhause kommt ein neuer Stellenwert zu.
Gleichzeitig kann der Trend zum Homeoffice eine Entlastung für viele Innenstadtlagen sein. Denn vor allem Familien haben so die Möglichkeit, ins Grüne zu ziehen. Speckgürtel- und Randlagen sind gefragt, wenn die Verkehrs- oder Internetanbindung stimmt. Allerdings hat sich diese Entwicklung noch nicht gefestigt.
Insgesamt wird sich das Preisniveau nach Ansicht vieler Experten in den kommenden Monaten vermutlich halten. Die Zinsen sind weiterhin niedrig und viele Leute können sich Immobilien daher grundsätzlich auch leisten.
Im Durchschnitt müssen Käufer für einen Kredit mit einer Laufzeit von 10 Jahren derzeit 0,7 Prozent Zinsen zahlen. Selbst bei einer Laufzeit von 20 Jahren werden im Schnitt gerade einmal 1,15 Prozent Zinsen fällig.
Mittelfristig könnte die Pandemie den starken Anstieg der Kaufpreise erst einmal bremsen. Interessenten sollten Kaufentscheidungen von der persönlichen Situation abhängig gemacht werden. Wer einen sicheren Job hat, kann die Entscheidung für den Kauf einer Immobilie jetzt genauso treffen wie vor einem Jahr.
Denken Sie positiv und bleiben Sie gesund
Ihr Tobias Mangold