Immobilien und das Wertverhältnis

Um herauszufinden, wie viel Rendite Sie mit dem Verkauf eines Hauses erzielen, ziehen Sie die Inflationsrate und die Wertminderung durch Abnutzung von der prozentualen Wertsteigerung ab. Weiterhin spielen die bisher getätigten Investitionen eine Rolle, zum Beispiel Kaufnebenkosten, Finanzierungszinsen und Kosten für Renovierung und Instandhaltung. Erst nach Abzug dieser Zusatzkosten erhalten Sie ein realistisches Bild von der tatsächlichen Wertsteigerung Ihrer Immobilie.

Wollen Sie den aktuellen Wert Ihrer Immobilie ermitteln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine erste Orientierung bietet ein virtueller Immobilienwert-Rechner. Möchten Sie eine genaue Einschätzung des Verkehrswerts der Immobilie, sollten Sie einen Gutachter oder regionalen Makler beauftragen, der das Objekt vor Ort bewertet.

Ob und in welchem Maße sich der Wert einer Immobilie positiv entwickelt, wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Wichtige Punkte sind:

  • Lage: Die Lage einer Immobilie gilt als maßgeblicher Faktor für die künftige Wertsteigerung. Befindet sich das Objekt etwa in einem begehrten Stadtteil oder im Speckgürtel einer beliebten Metropole, trägt dies zur positiven Wertentwicklung der Immobilie entscheidend bei.
  • Infrastruktur: Ähnlich wie die Lage spielt auch die Infrastruktur eine wichtige Rolle. Wenn das Haus eine gute Verkehrsanbindung besitzt und sich beispielsweise Kindergärten, Schulen, Ärzte und attraktive Freizeitmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe befinden, ist eine Preissteigerung der Immobilie wahrscheinlich.
  • Bodenrichtwert: Der Bodenrichtwert wird jährlich vom unabhängigen Gutachterausschuss für Grundstückswerte ermittelt und ist Grundlage für die Besteuerung eines Grundstücks. Es handelt sich dabei um einen Durchschnittswert aus vergangenen Verkäufen. Insofern bietet dieser Wert einen guten ersten Anhaltspunkt, ist für aktuelle Trends und Prognosen aber nur bedingt aussagekräftig.

Neben diesen „Makrofaktoren“ gibt es weitere Einflussgrößen auf die Wertentwicklung einer Immobilie:

  • Grundstück: Große, quadratisch geschnittene Grundstücksflächen erfahren eher eine Wertsteigerung als kleine, verwinkelte Flächen. Auch die Ausrichtung des Grundstücks wirkt sich auf die Preisentwicklung aus: Ein unverbauter Blick ins Grüne kann den Wert einer Immobilie erheblich steigern.
  • Baujahr: Allgemein gilt: Je älter das Gebäude, desto geringer die Wertsteigerung. Befindet sich die Immobilie jedoch durch regelmäßige Sanierungsmaßnahmen in einem gepflegten Zustand, ist das Alter der Immobilie kein Hindernis für eine Preissteigerung.
  • Bausubstanz: Der Zustand einer Immobilie ist ausschlaggebend für deren Wertentwicklung. Durch regelmäßige Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen schonen Sie die Bausubstanz und wirken einem Wertverlust entgegen.
  • Ausstattung: Hochwertige Ausstattungsmerkmale wie eine große Sonnenterrasse, ein modernes Badezimmer oder mehrfachverglaste Fenster erhöhen die Attraktivität und den Wert einer Immobilie.

Es gibt also eine Reihe an Faktoren, die gerade bei Bestandsimmobilien Einfluss auf die Wertsteigerung haben. Einige dieser Faktoren, wie zum Beispiel die Lage oder das Baujahr des Hauses, sind unveränderbar. Auf andere Faktoren, wie zum Beispiel die Ausstattung oder den Zustand der Immobilie können Sie aktiv Einfluss nehmen.

Diese Maßnahmen tragen zur Wertsteigerung Ihrer Immobilie bei:

  • Energetische Sanierung: Angesichts steigender Energiekosten werden Gebäude mit hoher Energieeffizienz immer attraktiver. Eine energetische Sanierung umfasst Maßnahmen wie die Erneuerung alter Fenster und Außentüren, eine Wärmedämmung für Dach, Fassade sowie Kellerdecke, eine Heizungssanierung, den Anbau von Solarzellen und die Installation von Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.

Die Vorgaben für eine energetische Sanierung, aber auch für die Energiestandards beim Neubau, stehen im Gebäudeenergiegesetz (GEG). Ebenfalls wichtig für den Werterhalt oder die Wertsteigerung einer Immobilie ist die Einhaltung der Sanierungspflichten.

  • Barrierefreies Wohnen: Ihr Haus oder Ihre Wohnung barrierefrei zu gestalten, macht Ihre Wohnung auch für ältere Menschen attraktiv – oder vielleicht planen Sie, im fortgeschrittenen Alter selbst einzuziehen?
  • Modernisierung des Badezimmers: Walk-In-Dusche, Wand-WC und eingelassene Aussparungen für Bad-Utensilien in den Wänden werden immer mehr verbaut. Sie steigern die Attraktivität Ihrer Wohlfühl-Oase Badezimmer.
  • Ausbau des Dachgeschosses: Mehr Wohnraum ist stets gefragt. Eine Ausbau-Reserve im Dach kann bei einer ohnehin anstehenden Sanierung eine gute Möglichkeit sein, mehr attraktiven Wohnraum und gleichzeitig Raum für Gestaltung zu schaffen.
  • Anbau von Balkonen: Was im Urlaub zumeist zum Standard gehört, kann auch Ihr Zuhause schmücken und attraktiver machen. Egal ob groß oder klein, ein Balkon macht Immobilien zu einem Hingucker.
  • Erneuerung der Böden: Hochwertige Bodenbeläge wie Parkett, Natur- oder Kunststein oder Fliesen sorgen nicht nur für ein positives Raumklima, sondern sind auch langlebig und tragen zur Wertsteigerung bei. 
  • Fassade streichen, neu verputzen oder klinkern: Je nach Budget-Rahmen kann mit einfachen Maßnahmen die Fassade verschönert werden. Besonders einfach und kostengünstig ist es, die Fassade neu zu streichen. Das geht mit der richtigen Farbe auch auf Klinkern. Bei mehr Budget kann über ein professionelles Verputzen und Klinkern nachgedacht werden. 

Ihr Tobias Mangold